Hans-Werner Schneider vertonte Anfang der 1990er Jahre die erste von mehreren Diashows mit für die damalige Zeit modernstem computergesteuerten Equipment. Er benutze einen Atari ST Computer und ein Sequencer-Programm namens Cubase und erstellte auf diese Weise komplexe Mehrspur-Arrangements mit einer Dauer von knapp einer Stunde.
Beide Diashows, die auf diese Weise erstellt wurden, waren Auftragsarbeiten für Peter Sutter, ein Fotograf. Dieser führte die Diashows mit mehreren Diaprojektoren in Kinos auf.
Türkei
Die erste so erstellte Diashow war „Türkei“. Leider ist über diese Diashow nur relativ wenig bekannt. Es gab sowohl Aufnahmen an Land als auch unter Wasser. Die Diashow bestand aus vier Teilen, für diese sind Sprungmarken im YouTube-Video gesetzt.
Karibik
Die zweite Diashow wurde im darauffolgenden Jahr erstellt. Anhand der Projektdateien und der Benennung einiger Spuren, konnten mehr Details der Diashow rekonstruiert werden. Die entsprechenden Sprungmarken sind im YouTube-Video markiert.
Er hat immer gesagt, dass die Türkei eigentlich die „bessere“ Diashow sei, da er bei der Karibik viel Zeitdruck hatte und sich vor allem im zweiten Teil der Karibik „viel wiederhole“. Da ich bei der Karibik als kleiner Junge aber teilweise sogar dabei war, mag ich beide Diashows gleichermaßen. Ich erinnere mich noch sehr genau, wie er gerade am Übergang zum ersten Unterwasser-Part feilte und ich ihm dabei mit Begeisterung zusehen durfte.
Anekdoten
Während Hans-Werner für die Türkei-Diashow noch auf einem Atari 1040 ST mit 1MB Arbeitsspeicher arbeitete, hatte er für die Karibik-Diashow seinen Atari bereits auf 4MB aufgerüstet.
Die Türkei ist in vier Abschnitte aufgeteilt, da 1MB Arbeitsspeicher zu wenig waren, um alle Teile gleichzeitig im Speicher zu halten. Bei der Karibik hatte er zwar mehr Speicher, jedoch wurde auch die Karibik in zwei Teile zerlegt, aber aus einem anderen Grund: Das Cubase-Projekt hätte sonst nicht mehr auf eine Diskette gepasst.
Er hatte zwar eine Festplatte und arbeitete auch mit dieser, jedoch nutzte er Disketten für Sicherungskopien. Bei Aufträgen dieser Größe wäre eine Verlust der Projektdateien fatal gewesen, daher speicherte er die Projekte jeweils mehrfach ab, und eben auch auf Disketten.
Die Arpeggios der Marimba/Steel Drums usw. in der Karibik sind alle „von Hand“ gespielt, die Geräte verfügten nicht über eingebaute Arpeggiatoren, daher mussten sämtliche „Triller“ und sonstige Arpeggios als Noten einzeln gespielt werden.

Er hatte aufgrund dieser großen Datenmenge aber große Probleme mit dem Timing. Sämtliche Geräte wurden nur über eine einzige MIDI-Leitung angesteuert und er musste häufig einige Noten leicht nach vorne oder hinten verschieben um Cubase zu veranlassen, bestimmte Noten, die eigentlich gleichzeitig erklingen sollten, zuerst oder zuletzt zu schicken, damit die Noten zeitgleich zu hören waren. Beispielsweise mussten langsame Streicher ihre Noten eher bekommen als schnelle Gitarren.
Pläne zur Neuerstellung ab 2006
Von den beiden Diashows existierten sehr lange Zeit nur noch Aufnahmen auf MC-Kassette. Die Qualität war durch allgemeine Alterung und Abnutzung mehr als schlecht, die Tonqualität war miserabel. Wer technisch interessiert ist, kann sich die Details der Neuentstehung der Diashows auf einer separaten Seite durchlesen: